Bitumen (lat. „Erdpech“) bezeichnet ein sowohl natürlich vorkommendes als auch durch Vakuumdestillation aus Erdöl gewonnenes Gemisch aus verschiedenen organischen Stoffen. Die Nutzung von Bitumen als Dichtmaterial begann bereits in der Antike, um 3000 v. Chr. wurde es in Babylon erstmals nachweislich an natürlichen Austrittsstellen gefördert. Die stofflichen Eigenschaften von Bitumen erlauben eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten im Bauwesen. Im Hochbau wird Bitumen vorrangig zum Schutz von Gebäudeteilen gegen Wasser verwendet. Dabei kommen Bitumenanstriche zur Verwendung oder verschiedene Bitumenwerkstoffe, z. B. Bitumen-Schweißbahnen als Dachabdichtung.

Schweißbahnen aus Bitumen bestehen aus einer Trägereinlage und beidseitigen Bitumendeckschichten. Die Oberfläche der Bitumenbahn ist je nach späterer Lage entweder mit Splitt bestreut oder ohne Bestreuung (talkumiert oder besandet). Die unbestreuten Bahnen sind Bahnen, welche als Zwischenlagen fungieren, nur bestreute Bahnen bieten hingegen Schutz gegen UV-Strahlung.

Das Bitumen der Schweißbahnen hat sich heutzutage ebenfalls zu einem hochtechnologischen Gemisch entwickelt. Moderne Schweißbahnen bestehen aus Bitumen, welcher mit Kunststoffen modifiziert wurde, um die Langlebigkeit und Temperaturbeständigkeit zu erhöhen sowie die Verarbeitbarkeit zu erleichtern. Dieses sogenannte Polymerbitumen ist heute zum Standard geworden, Oxidationsbitumen spielt eine eher untergeordnete Rolle.

Verarbeitet werden Bitumenbahnen im Heißklebeverfahren. Während dieses früher durch das Ausrollen der Dachbahnen in vorher in Schmelzöfen verflüssigtem Bitumen stattfand (sogenanntes Giesverfahren), werden heute die Bahnen mittels einem Gasbrenner auf dem Dach aufgeschweißt, daher stammt auch die Bezeichnung der Schweißbahn. Dabei wird mit der Flamme die oberste bzw. unterste Lage der Bitumendeckschicht erhitzt und verflüssigt, sodass ein Verkleben der Bahn mit der darunterliegenden Schicht erfolgt. Dieses kann entweder eine weitere Lage einer Bitumenbahn sein oder auch eine mit Bitumen-Voranstrich versehene Betondecke. Eine recht neue Entwicklung ist die Verwendung kaltselbstklebender Bitumenbahnen.

Dachabdichtungen mit Bitumenbahnen müssen in der Regel mehrlagig hergestellt werden, bestehen also zumeist aus mindestens 2 Lagen von Bitumenbahnen, die im Versatz zu verlegen sind, um Überhöhungen in der Dachfläche zu vermeiden. Daneben existieren Sonderlösungen, die eine 1-lagige Abdichtung erlauben, jedoch ist dann die Verwendung dafür geeigneter Bahnen vorgeschrieben. Im Anschlussbereich MUSS hingegen mehrlagig gearbeitet werden, in der Realität findet aber genau das häufig nicht statt. Entscheiden Sie sich daher für ein Flachdach der oeserdach-Gruppe, hier wird Ihnen eine fachgerechte und ästhetisch wertvolle Ausführung aller Flachdacharbeiten zugesichert.